Einführung: 1. Bürgermeisterin Frau Dr. Kössinger

 

Nachdem die SPD-Fraktion den Antrag zurückgezogen hat, erfolgt im Nachgang hierzu eine Stellungnahme von GRin Neugebauer, die sich für die ausführliche Stellungnahme und Darlegung der Situation in der Beschlussvorlage bedankt:

 

„In der Beschlussvorlage wird darauf hingewiesen, dass es unklar bzw. schwer vorstellbar ist, dass der neue Eigentümer sich für eine Änderung des Planfeststellungsbeschlusses aussprechen würde. Wir möchten darauf hinweisen, dass die Immobiliengesellschaft Beos AG bereits selbst geäußert hat, dass sie das Gelände gekauft hat, um es weiterzuentwickeln. 550.000 qm Geschossflächen sind bereits genehmigt. Und die Beos AG wird ein Interesse daran haben, die Fläche profitabel zu nutzen, nicht erst irgendwann in 5, 10 oder 20 Jahren, sondern möglichst bald.

Eine Immobiliengesellschaft kauft nur dann ein neues Objekt, wenn sie zuversichtlich ist, dieses auch substanziell weiterentwickeln und damit ausbauen zu können. Alles andere wäre sinnlos und nur verschwendetes Kapital. Dass auf dem Gelände nur flugaffine Betriebe angesiedelt werden dürfen, war Beos bekannt und man hat trotzdem gekauft. Man ist also zuversichtlich, trotz dieser Beschränkung genügend interessierte Betriebe finden zu können. Deshalb soll nun zunächst einmal abgewartet werden, mit welchen Plänen die Beos AG an die Öffentlichkeit treten wird. Oftmals haben solche Firmen schon erste Interessenten an der Hand, wie z.B. auch die Käufer des Grundschulgeländes. Sollte sich in Oberpfaffenhofen die Beschränkung der Ansiedlung auf flugaffine Betriebe dann doch noch als Hindernis erweisen, wird die Firma sicher ein großes Interesse haben, diese Beschränkung aufheben zu lassen, was mit Hilfe der Politik – ggf. unter Auflagen – geschehen könnte.

Auf alle Fälle trifft sich her das Interesse von Beos mit dem der Gemeinde Gauting. Bei dem geplanten neuen Gewerbegebiet „Unterbrunner Holz“ wurde bei dem größten Kreis die Fläche des alten „Gewerbegebiets Gauting“ ausgespart, da man zum Zeitpunkt der Planung nicht wusste, inwieweit sich EADS bzw. Airbus anschließen können. Nach dem Eigentümerwechsel stellt sich nun die Situation aufgrund der Vermarktungsinteressen, die Beos sicher hat, anders dar. Denn wenn dieses Gebiet nun weiter entwickelt, neue Betriebe angesiedelt werden können, dann hätte Gauting schon einen Teil der dringend benötigten Gewerbeeinnahmen. Gauting bräuchte das neue Gewerbegebiet nicht in dem Umfang wie geplant umsetzen und könnte dadurch Bannwald und Wasserschutzgebiet schonen.

Für die Gemeinde Gauting hat sich mit dem Eigentümerwechsel eine große Chance eröffnet, die Pläne noch einmal zu überdenken. Es wäre unklug, diese Chance ungenutzt verstreichen zu lassen. Es wäre besser, erst einmal zu klären, wie die Interessen von Immobiliengesellschaft und Gemeinde zusammengebracht werden können und darauf aufbauend die Pläne für das neue Gewerbegebiet zu überdenken und anzupassen. Zur Erinnerung: jeden Tag werden in Deutschland 69 ha Natur versiegelt!“

 

Die 1. Bürgermeisterin Frau Dr. Kössinger merkt an, dass sich durch den Eigentümerwechsel keine Änderung zur Nutzbarkeit der Fläche ergeben hat. Es könne zwar durch Änderung bzw. durch Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses evtl. auch nicht luftfahrt-affines Gewerbe angesiedelt werden, der zu durchlaufende Prozess sei i.d.R. jedoch sehr langwierig und brächte dadurch erhebliche Verzögerungen mit sich.

Die weitere Planung des Gewerbegebiets „Unterbrunner Holz“ sei daher sehr wichtig.

 

Wortmeldung: GRin Klinger, die an den mehrheitlichen Beschluss zum Gewerbegebiet „Unterbrunner Holz“ erinnert.